Unser Pflegeleitbild: Wir pflegen Menschlichkeit

Im Vordergrund unserer Leitgedanken steht der alte Mensch mit seinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Wir nehmen ihn so an, wie er ist. Wir gehen offen und wohlwollend auf ihn zu, ohne vorgeformtes Bild. Wir respektieren ihn als eigenständige Persönlichkeit, einzigartig aufgrund seines Wesens und seiner Fähigkeiten, seiner Wertvorstellungen und Erfahrungen, seiner Biografie und seines sozialen Umfeldes. Wir achten seine Lebensgeschichte und die Tradition, aus der er kommt, ungeachtet seiner Herkunft und Konfession. Diese Unvorgenommenheit ermöglicht es uns, wach zu sein, seine Bedürfnisse zu erspüren und gefühlvoll auf sie einzugehen, und ermöglicht es den Bewohnerinnen und Bewohnern, ihre persönlichen Gewohnheiten zu leben, sich sicher, geborgen und heimisch zu fühlen.Vor allem in der ersten Zeit nach dem Einzug in unser Haus bieten wir ihnen unsere Unterstützung und unsere Zuwendung an, um die Integration in die Hausgemeinschaft zu erleichtern. Wir räumen ihenen Zeit ein, sich einzuleben, und legen Wert darauf, den neuen Lebensraum individuell nach ihren Gewohnheiten zu gestalten. Wir fördern Kontakte innerhalb und außerhalb des Hauses.

Wir nehmen den alten Menschen als Ganzheit von Körper, Psyche, Geist und Seele war. Wir achten seine Selbstbestimmtheit und bringen ihm Wertschätzung seiner Person und seiner individuellen Eigenarten entgegen. Zuwendung und Anerkennung sind Türöffner für das gegenseitige Vertrauen. Die Achtung der Privat- und Intimsphäre gibt den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, den Rhythmus der Annäherung selbst zu bestimmen. Unsere besondere Fürsorge gilt dementiell veränderten Menschen in unserer Hausgemeinschaft. Wir begegnen ihnen einfühlsam, verständnis- und respektvoll. Wir nehmen sie in ihren unterschiedlichen Befindlichkeiten an.

Wir streben ein gutes Miteinander mit  den Bewohnern und Bewohnerinnen und ihren Angehörigen an. Wir stimmen unser Handeln auf den einzelnen alten Menschen ab und beziehen diesen und die Angehörigen mit ein. Im "Füreinander-da-sein" gründet unser Pflegeverständnis. Dieser Begriff umfasst alle Zeit, die wir den Menschen in unserer Hausgemeinschaft geben. Wir wollen unsere Pflege so gestalten, dass die Bewohnerinnen und Bewohner sich wohl fühlen. Wir bringen ihnen Verständnis entgegen und nehmen uns, wann immer möglich, Zeit für ein Gespräch.

Unser Pflegeverständnis beinhaltet ganzheitliche Zuwendung, die Erhaltung und Förderung der Fähigkeiten und Selbständigkeit des alten Menschen sowie seiner Gesundheit. Wir berücksichtigen vorhandene Ressourcen und planen die Pflege zielgerichtet. Wir begleiten unsere Bewohnerinnen und Bewohner in allen Lebenssituationen. Sie in der Phase des Sterbens nicht alleine zu lassen und ihnen das Gefühl von Geborgenheit in einer würdevollen Atmosphäre zu vermitteln, ist insbesondere unser Anliegen. Wir gehen individuell auf ihre Bedürfnisse ein und respektieren ihre religiösen Gewohnheiten, Wir gestalten die Sterbesituation zusammen mit den Angehörigen und begleiten und unterstützen sie in dieser Phase.

Um eine hohe Pflegequalität zu erreichen, sind kooperative Zusammenarbeit und kompetente Kommunikation im Team und mit anderen Berufsgruppen (Hauswirtschaft, Technischer Dienst, Begleitender Dienst, Ärzte, Therapeuten, Verwaltung u.a.) sowie ehrenamtlichen Mitarbeitern unabdingbar. Dies setzt eine hohe Professionalität der Pflegenden voraus. Für uns bedeutet das eine fundierte Ausbildung, eine hohe Fachlichkeit, die eine intensive und systematische Einarbeitung aller Pflegemitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet, die Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung und damit eine ständige Weiterentwicklung unseres Wissens sowie das Einbringen und Nutzen von Erfahrungswerten. Professionalität bedeutet aber auch, sich selbst kritisch zu hinterfragen, die eigenen Grenzen und die unseres Handelns zu erkennen und zu akzeptieren.

Reportage Tagesbetreuung:

  • Infomaterial

Unser Angebot für Menschen, die an Demenz erkrankt sind

Das Angebot unserer Tagesbetreuung  richtet sich an die Personen unserer Hausgemeinschaft, die zu einer selbständigen Tagesgestaltung nicht mehr in der Lage sind. In einer familiären, wohnlichen Atmosphäre nehmen die Bewohnerinnen und Bewohner vertraute, kompetenzerhaltende Tätigkeiten wahr und erleben eine sinnvolle Tagesstruktur. 

 

Hierdurch werden Selbständigkeit und Orientierung, Selbstwertgefühl und Zufriedenheit erhalten bzw. gefördert. Auch Menschen, die selbst nicht mehr aktiv werden können, profitieren durch das Erleben von Zugehörigkeit und Gemeinschaft.

Die verschiedenen Aktivierungsangebote  werden täglich auf die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Tagesform abgestimmt. Immer wird überprüft, ob sie nicht über- oder unterfordert werden. Einmal im Monat findet in unserer Tagesbetreuung ein besonderer Wortgottesdienst statt, der in einfühlsamer Weise den religiösen Bedürfnissen dementiell veränderter Menschen entspricht.

Die ständige Anwesenheit einer Pflegefachkraft mit Zusatzausildung gewährleistet eine qualifizierte pflegerische Betreuung, zuverlässige Medikamentengabe, ausreichende Versorgung mit Getränken, regelmäßige Toilettengänge sowie schnelle Intervention bei Befindlichkeitsstörungen.

Die Tagesbetreuung findet Montag bis Donnerstag 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr und am Freitag 8.00 bis 14.00 Uhr statt und bietet bis zu 16 Menschen mit dementiellen Veränderungen die Möglichkeit strukturierter Tagesgestaltung.

Palliative Care: Auf dem Weg zum Lebensende - Abschied in Würde

Palliative Care: Auf dem Weg zum Lebensende - Abschied in Würde

 

Wir gehen den Weg gemeinsam, wir begleiten und pflegen unsere Bewohner bis zum Abschied und stehen den Angehörigen in dieser schweren Lebensphase beratend und unterstützend zur Seite. Dabei orientieren wir uns an den Inhalten unseres Palliative Care Konzeptes.

Dieser Begriff stammt von dem lateinischen Wort "pallium" ab und bedeutet übersetzt "Mantel".

Alle pflegerischen, betreuenden und medizinischen Maßnahmen in der Palliativversorgung haben den Sinn, den schwerstkranken, sterbenden Menschen wie eine schützende und Geborgenheit spendende Hülle zu ummanteln.

Dabei ist es unser Ziel die Selbstbestimmtheit unsere Bewohner verbunden mit einer bestmöglichen Lebensqualität zu erhalten, und biografisch und spirituelle Wünsche und Aspekte in die palliative Pflege zu integrieren. So verwenden wir beispielsweise bei der Durchführung der palliativen Mundpflege die Lieblingsgetränke unserer Bewohner. Alles ist hier möglich, so lange es dem Menschen guttut und ihm bedürfnisorientiert Linderung verschafft.

Auch bei der medizinischen Versorgung orientieren wir uns an den festgelegten Inhalten aus Patientenverfügungen bzw. dem mündlich geäußerten oder mutmaßlichen Willen unserer Bewohner.

Zudem sieht unser Konzept die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen vor, dafür arbeiten wir in unserem multiprofessionellen Team zusammen. Im Bedarfsfall stehen wir in engem fachlichen Austausch mit Palliativärzten, dem Hospizverein Trier, dem Malteser Hospizdienst und der Palliativstation des Mutterhauses Trier. Spirituelle Begleitung und achtsame Fürsorge erfahren unsere Bewohner ergänzend durch Mitarbeiter des pastoralen und begleitenden Dienstes. Zudem besteht die Möglichkeit, die Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern des Hospizvereins oder des Malteser Hospizdienstes in Anspruch zu nehmen.

Zu unseren Pflegefachkräften zählen sieben Mitarbeiter/innen mit der Zusatzqualifikation "Palliative Care Fachkraft". Die Zahl dieser spezialisierten Pflegenden wächst jährlich weiter. Auch verfügen wir über Pflegekräfte mit Weiterbildungen im Schmerz-, und Wundmanagement sowie in der Gerontopsychiatrie, so dass wir ebenso auf deren fachliche Expertise zur Beratung und Unterstützung aller Mitarbeiter in palliativen Situationen zurückgreifen können.

Zur Durchführung möglicher Fallbesprechungen bei ethischen Fragen werden speziell ausgebildete Moderatoren vorgehalten. Uns ist es ein großes Anliegen, auch den Angehörigen in dieser schweren Lebenssituation begleitend zur Seite zu stehen, ihre Nöte und Sorgen zu respektieren und sie darin zu unterstützen, den sterbenden Menschen "loszulassen".

Dies gilt auch für die Zeit danach. Zu unserer gelebten Abschiedskultur gehört es unter anderem, unsere verstorbenen Bewohner in liebevoller Erinnerung zu behalten, jeder Wohnbereich hat dazu eigene Symbole und Rituale, sei es beispielsweise ein Lebensbaum mit Erinnerungsfoto oder namentlich beschriftete Steine in einem ansprechenden Behältnis. Zu Beginn jeden Jahres laden wir die Angehörigen der im vorherigen Jahr verstorbenen Bewohner zu einem Gedenkgottesdienst mit anschließendem Trauercafé ein.

Zur Unterstützung der medikamentösen Therapie legen wir großen Wert auf die Anwendung von komplementären Pflegemethoden. So ist die Aromapflege ein wertvoller Bestandteil der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, dem schwerstkranken Menschen Nähe und Geborgenheit zu vermitteln oder die medikamentöse Schmerztherapie zu unterstützen. Wir halten eine Vielzahl von hochwertigen ätherischen Ölen und Ölmischungen bereit. In der Sterbebegleitung sind die Kräfte von Lavendel, Neroli, Vanille, Orange und nicht zuletzt das edelste aller Öle, das der Rose, besonders geeignet.

Die Öle finden beispielsweise Anwendung in einer zeitlich begrenzten Raumbeduftung. Wickeln, Auflagen, wohltuende und entspannende Waschungen. Auf Wunsch leiten wir Angehörige dazu an, eine Handmassage durchzuführen. Selbstverständlich beachten wir dabei Biografie bezogene Aspekte und Vorliegen zu den einzelnen Düften.

Ähnliche individuell angepasste Rituale bietet die basale Stimulation, mit deren vielfältigen Möglichkeiten wir beruhigenden Impulse setzen, beispielsweise durch sanfte Musik und beruhigende Lichteffekte.

Die Grundlagen unseres palliativen Konzeptes beruhigen auf einer reflektierten Haltung, unserem Respekt vor der Selbstbestimmung und den Bedürfnissen unserer Bewohner, dem Wunsch, einen Abschied in Würde zu ermöglichen und die Auseinandersetzung mit Sterben und Tod zu erleichtern.

 

Foto: Elke Reinemann-Schmitt

Mutter-Rosa-Altenzentrum Trier
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