Auf dem Weg zum Lebensende – Abschied in Würde
Wir gehen den Weg gemeinsam, wir begleiten und pflegen unsere Bewohner bis zum Abschied und stehen den Angehörigen in dieser schweren Lebensphase beratend und unterstützend zur Seite. Dabei orientieren wir uns an den Inhalten unseres Palliative Care Konzeptes.
Dieser Begriff stammt von dem lateinischen Wort "pallium" ab und bedeutet übersetzt "Mantel".
Alle pflegerischen, betreuenden und medizinischen Maßnahmen in der Palliativversorgung haben den Sinn, den schwerstkranken, sterbenden Menschen wie eine schützende und Geborgenheit spendende Hülle zu ummanteln.
Dabei ist es unser Ziel die Selbstbestimmtheit unsere Bewohner verbunden mit einer bestmöglichen Lebensqualität zu erhalten, und biografisch und spirituelle Wünsche und Aspekte in die palliative Pflege zu integrieren. So verwenden wir beispielsweise bei der Durchführung der palliativen Mundpflege die Lieblingsgetränke unserer Bewohner. Alles ist hier möglich, so lange es dem Menschen guttut und ihm bedürfnisorientiert Linderung verschafft.
Auch bei der medizinischen Versorgung orientieren wir uns an den festgelegten Inhalten aus Patientenverfügungen bzw. dem mündlich geäußerten oder mutmaßlichen Willen unserer Bewohner.
Zudem sieht unser Konzept die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen vor, dafür arbeiten wir in unserem multiprofessionellen Team zusammen. Im Bedarfsfall stehen wir in engem fachlichen Austausch mit Palliativärzten, dem Hospizverein Trier, dem Malteser Hospizdienst und der Palliativstation des Mutterhauses Trier. Spirituelle Begleitung und achtsame Fürsorge erfahren unsere Bewohner ergänzend durch Mitarbeiter des pastoralen und begleitenden Dienstes. Zudem besteht die Möglichkeit, die Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern des Hospizvereins oder des Malteser Hospizdienstes in Anspruch zu nehmen.
Zu unseren Pflegefachkräften zählen sieben Mitarbeiter/innen mit der Zusatzqualifikation "Palliative Care Fachkraft". Die Zahl dieser spezialisierten Pflegenden wächst jährlich weiter. Auch verfügen wir über Pflegekräfte mit Weiterbildungen im Schmerz-, und Wundmanagement sowie in der Gerontopsychiatrie, so dass wir ebenso auf deren fachliche Expertise zur Beratung und Unterstützung aller Mitarbeiter in palliativen Situationen zurückgreifen können.
Zur Durchführung möglicher Fallbesprechungen bei ethischen Fragen werden speziell ausgebildete Moderatoren vorgehalten. Uns ist es ein großes Anliegen, auch den Angehörigen in dieser schweren Lebenssituation begleitend zur Seite zu stehen, ihre Nöte und Sorgen zu respektieren und sie darin zu unterstützen, den sterbenden Menschen "loszulassen".
Dies gilt auch für die Zeit danach. Zu unserer gelebten Abschiedskultur gehört es unter anderem, unsere verstorbenen Bewohner in liebevoller Erinnerung zu behalten, jeder Wohnbereich hat dazu eigene Symbole und Rituale, sei es beispielsweise ein Lebensbaum mit Erinnerungsfoto oder namentlich beschriftete Steine in einem ansprechenden Behältnis. Zu Beginn jeden Jahres laden wir die Angehörigen der im vorherigen Jahr verstorbenen Bewohner zu einem Gedenkgottesdienst mit anschließendem Trauercafé ein.
Zur Unterstützung der medikamentösen Therapie legen wir großen Wert auf die Anwendung von komplementären Pflegemethoden. So ist die Aromapflege ein wertvoller Bestandteil der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, dem schwerstkranken Menschen Nähe und Geborgenheit zu vermitteln oder die medikamentöse Schmerztherapie zu unterstützen. Wir halten eine Vielzahl von hochwertigen ätherischen Ölen und Ölmischungen bereit. In der Sterbebegleitung sind die Kräfte von Lavendel, Neroli, Vanille, Orange und nicht zuletzt das edelste aller Öle, das der Rose, besonders geeignet.
Die Öle finden beispielsweise Anwendung in einer zeitlich begrenzten Raumbeduftung. Wickeln, Auflagen, wohltuende und entspannende Waschungen. Auf Wunsch leiten wir Angehörige dazu an, eine Handmassage durchzuführen. Selbstverständlich beachten wir dabei Biografie bezogene Aspekte und Vorliegen zu den einzelnen Düften.
Ähnliche individuell angepasste Rituale bietet die basale Stimulation, mit deren vielfältigen Möglichkeiten wir beruhigenden Impulse setzen, beispielsweise durch sanfte Musik und beruhigende Lichteffekte.
Die Grundlagen unseres palliativen Konzeptes beruhigen auf einer reflektierten Haltung, unserem Respekt vor der Selbstbestimmung und den Bedürfnissen unserer Bewohner, dem Wunsch, einen Abschied in Würde zu ermöglichen und die Auseinandersetzung mit Sterben und Tod zu erleichtern.